Tauchlehrer ist der beste Job der Welt, aber er ist auch mit einer gewissen Verantwortung verbunden. Menschen zum allerersten Mal zum Tauchen zu bringen, birgt einige Risiken. Für Tauchlehrer ist es wichtig, diese Risiken beherrschen zu können.
In meinem IDC versuche ich, viel mehr zu tun, als meine Kursteilnehmer durch die Prüfung als Tauchlehrer (IE) zu führen. Ich versuche, ihnen beizubringen, selbstbewusste Tauchlehrer zu werden, und Risikomanagement ist ein wichtiger Teil davon.
Eines der Themen, die wir besprechen, ist das Umweltbewusstsein. Dies ist tatsächlich einer der Punkte, nach denen du bei deinen Unterrichtspräsentationen in der IE bewertet wirst. Viele Course Directors denken fälschlicherweise, es ginge darum, „sich um die Umwelt zu kümmern“. Sowie, Man setzt sich nicht auf die Korallen, während die Übungen. Es geht jedoch viel mehr um Risikomanagement, daher wäre „Situationsbewusstsein“ ein besserer Begriff.
Was ist Situationsbewusstsein?
Im Risikomanagement bedeutet Situationsbewusstsein, dass man seine Umgebung wahrnimmt, versteht und nutzt, um das Ergebnis seiner Handlungen vorherzusagen.
Ein sehr einfaches Beispiel: Wenn du einen Schüler Hovering, üben lasst, und es gibt eine leichte Strömung, wird er oder sie wahrscheinlich von dir und den anderen Schülern wegschweben. Wahrscheinlich hast du dir schon ein paar Lösungen ausgedacht. Halte die Leine fest, lass die ganze Gruppe gemeinsam schweben oder wähle einen anderen Platz, um die Fertigkeit zu üben. Da du dank deines „Situationsbewusstseins“ vorhersehen konntest, was passieren würde, konntest du das Problem vermeiden oder dir eine Lösung einfallen lassen.
Brainpower
Alle Menschen - auch Tauchlehrer - haben eine begrenzte Gehirnleistung. Wenn du 80 % deiner Gehirnleistung für eine Aufgabe brauchst, bleiben nur 20 % für das Situationsbewusstsein übrig. Wenn du mit deinem Auto fährst und jemand hupt dich an, wirst du wahrscheinlich sagen: "Hast du nicht gesehen, dass ich den Blinker gesetzt habe, du $%@!
Nein, das hat er nicht. Denn er brauchte sein ganzes Gehirn, um sein Auto zu fahren, den Weg zu finden und mit seinem Telefon zu spielen. Er hatte nicht genug „Brainpower“ für das Situationsbewusstsein übrig. Vermutlich hat er überhaupt nicht alle Tassen im Schrank, aber das ist eine andere Geschichte.
Wenn du etwas zum ersten Mal tust oder wenn du zu viele Dinge gleichzeitig tust, wird dein Situationsbewusstsein eingeschränkt.
Dieses berühmte Beispiel zeigt, wie begrenzte Gehirnleistung das Situationsbewusstsein beeinflusst:
Stress
Stress schränkt auch das Situationsbewusstsein stark ein. Wenn man also gestresst ist, ist die Wahrnehmung der Umgebung und die Fähigkeit, Probleme zu vermeiden oder eine Lösung zu finden, stark eingeschränkt. Bei einem meiner Tauchgänge löste sich das Mundstück eines Tauchers von seinem Atemregler. Er versuchte immer wieder, es zurück zu stecken. Ohne Erfolg. Glücklicherweise konnte ich ihn mit meiner alternativen Luftversorgung helfen, bevor er blau anlief.
Der Stress führte dazu, dass er sich auf nur eine mögliche Lösung für sein Problem konzentrierte. So sehr, dass er nicht realisierte, dass es eine andere, einfache Lösung gab. Er hatte einfach nicht daran gedacht, seinen eigenen Oktopus zu schnappen.
Stress verringert das Situationsbewusstsein. Dies führt dazu, dass ein Taucher eine einfache Lösung für ein Problem übersieht. Der Stresspegel steigt und das Situationsbewusstsein wird weiter reduziert. Dies führt schließlich zu einer Panik.
Warum ist es wichtig für Tauchschüler?
Tauchschüler brauchen ihr ganzes Gehirn, um Fertigkeiten zu üben und im Grunde genommen bei ihren ersten Tauchgängen „am Leben zu bleiben“. Ihr Situationsbewusstsein ist also sehr begrenzt. Sobald sie in den Grundfertigkeiten sicherer werden, wächst ihr Situationsbewusstsein. Aus diesem Grund ist die Wiederholung ein wichtiger Bestandteil des Systems von PADI und anderen Ausbildern.
Wichtige Fertigkeiten, wie z. B. das Wiedererlangen des Atemreglers, sollten geübt werden, damit der Schüler ein „Muskelgedächtnis“ aufbauen kann und es fast wie automatisch machen kann.

Bei den ersten Tauchgängen verlassen sich die Tauchschüler darauf, dass du darauf achtest, dass sie nicht zu tief tauchen, und dass du ihre Luft kontrollierst. Bei den folgenden Tauchgängen solltest du deine Schüler bitten, dir ihren verbleibenden Luftvorrat mitzuteilen, ohne die Messgeräte zu überprüfen. Das mag komisch klingen, aber so lernen deine Schüler, selbst auf ihren Luftvorrat zu achten und nicht nur, wenn du sie fragst.
Zu wissen, wie tief man ist und wie viel Luft man noch hat, gehört auch zum Situationsbewusstsein. Frage: Hast du deine Schüler jemals gefragt, ob sie dir sagen können, wie tief sie sind? Wie viel Nullzeit sie noch haben?
Warum ist es wichtig für Tauchlehrer?
Als Tauchlehrer arbeitest du ständig daran, Probleme zu vermeiden und Schwierigkeiten für deine Tauchschüler schnell zu lösen, bevor sie zu einem Problem werden. Das bedeutet, dass du dir ständig deiner Umgebung bewusst sein solltest und voraussehen musst, welche Probleme auftreten könnten. Wie ich schon sagte: Auch Tauchlehrer haben eine begrenzte Gehirnkapazität. Wenn du in deinen grundlegenden Aufgaben sicherer wirst, hast du mehr Brainpower für das Situationsbewusstsein übrig. In gewisser Weise helfen dir die PADI-Standards, weil du weniger über die Planung deiner Tauchgänge und die zu vermittelnden Fertigkeiten usw. nachdenken musst.
Wie du in deinem Divemaster-Kurs gelernt hast (oder gelernt haben solltest), solltest du deinen Tauchgang planen und nach deinem Plan tauchen. Du solltest auch vorausdenken und einen Plan für mögliche Probleme machen, die auftreten können. Stelle dir vor, was passieren könnte (unerwartete Strömungen, Tauchschüler verbraucht seine Luft schneller als erwartet), und überlege dir eine mögliche Lösung. Das macht es nicht nur einfacher, Probleme zu lösen, wenn sie auftreten, sondern macht dich auch auf mögliche Probleme aufmerksam und hilft, sie zu vermeiden.
Wie man sein Situationsbewusstsein verbessert
Allein die Kenntnis des Begriffs „Situationsbewusstsein“ und das Verständnis, was es bedeutet, sind schon sehr hilfreich, und nach dem Lesen dieses Beitrags fallen dir wahrscheinlich schon ein paar Möglichkeiten ein, wie du dein eigenes Situationsbewusstsein verbessern kannst.
- Tauche mit erhobenem Kopf und beachte deine Umgebung. Denke voraus und sage voraus, welche Auswirkungen (Veränderungen) deine Umgebung auf deinen Tauchgang haben kann.
- Pläne deinen Tauchgang und visualisiere mögliche Probleme und Lösungen.
- Übe allgemeine Fertigkeiten, damit du es „auf Autopilot“ machen kannst. Nicht nur allgemeine Tauchfertigkeiten, sondern auch „Lehrfertigkeiten“ und „Rettungsfertigkeiten“.
- Entwickle Routinen, wie z. B. das Setzen des Kompasses vor jedem Tauchgang und das regelmäßige Prüfen der Luft (deins und deine Kunden).
- Vermeide 'Task loading'.
- Versuche zu erkennen, wann du dich auf eine einzige Lösung zu ein Problem konzentrierst, und verlangsame dein Tempo, wenn du das Gefühl hast, dass du das Situationsbewusstsein verlierst (ist der Kunde noch da??).
- Tauche mal zum Spaß und sammle Erfahrungen an verschiedenen Orten und unter verschiedenen Tauchbedingungen.
- Tausche deine Erfahrungen mit anderen Tauchlehrer aus und bespreche Probleme und Lösungen.
- Gehe nicht davon aus, dass du „Gottes Geschenk an die Tauchindustrie“ bist. Ein offener Geist und die Bereitschaft, von anderen zu lernen, machen dich zu einem guten Tauchlehrer.